Sonntag, 4. Juli 2010

BILD am Sonntag Interview mit Rob, Kristen, Taylor

Im Hotel „Four Seasons“ im Herzen von Beverly Hills sieht man Kevin Kline am Pool und Sam Shepard an der Bar, vor der Tür steht ein schwarzer Rolls-Royce für die Gäste bereit. Wäre bekannt, wen man hier noch so trifft an diesem Junitag, bräche umgehend die Hölle aus vor dem mächtigen Bau am Doheny Drive: Wir sind mit den Stars aus der Kino-Serie „Twilight“ verabredet, die weltweit für gebrochene Kassenrekorde und Teenagerherzen sorgt: Taylor Lautner (18), Kristen Stewart (20) und Robert Pattinson (24). Am 15. Juli kommt, nach einem Sensationsstart in den USA (siehe Kasten), der dritte Teil der Teenie-Horror-Saga in die deutschen Kinos: „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“.


Der Engländer Pattinson verströmt einen leicht verschlurften Charme, er lacht viel, am liebsten über sich selbst; Kristen Stewart kommt ungeschminkt und wirkt viel weniger rotzgörig als man sie einschätzt; Lautner (18) sieht, im Designeranzug und mit zurückgegeltem Bürstenhaar, noch am ehesten aus wie ein Star. In „Eclipse“ wird es hochdramatisch im Liebesdreieck von Bella (Stewart), dem Vampir Edward (Pattinson) und dem Werfolf Jacob (Lautner). Aber hier, im Hotelzimmer, machen die drei einen sehr entspannten Eindruck.

BILD am SONNTAG: Miss Stewart, Mister Pattinson, Mister Lautner – denkt man nach dem dritten „Twilight“-Film schon allmählich über die Zeit nach, wenn das alles vorbei ist?

ROBERT PATTINSON: Ich schaffe es noch nicht mal, diese Erfahrung jetzt richtig zu begreifen. Das ist alles in einer solch kurzen Zeit passiert, wie eine Supernova.

KRISTEN STEWART: Ich mag meine Filmfigur Bella extrem gern. Sie ist für mich fast eine Schwester. Ich könnte das ewig weitermachen.

BamS: Welche Szene aus Teil drei ist Ihnen am intensivsten in Erinnerung geblieben?

STEWART: Als Taylor zu Rob sagt: „Ich bin heißer als du!“ Das fand ich so was von komisch, ich habe einen Lachkrampf bekommen. Kennen Sie das? Nach dem fünfzigsten Mal findest du es nicht mehr lustig, dann aber doch wieder.

LAUTNER: Ich musste Kristen auf den Armen einen Berg hochtragen und dabei auch noch vier Seiten Text aufsagen. Eigentlich war für diese Szene ein spezielles Gerüst gebaut worden – das funktionierte aber nicht. Also sagte ich: Was soll’s! Sie wiegt höchstens 50 Kilo! Zwölf Stunden später, nachdem die Szene von jedem möglichen Winkel gedreht worden war, habe ich meine Arme nicht mehr gespürt.

BamS: An wem orientieren Sie sich?

LAUTNER: Tom Cruise. Ich habe ihn mal getroffen, er ist supernett. Und als Schauspieler so vielseitig, er macht Action, Dramen und Komödien und alles gleich gut. Wenn ich mich für einen weiblichen Favoriten entscheiden müsste, dann wäre es Jessica Alba. Traumfrau und Traumkollegin in einer Person!

STEWART: Die Rocksängerin Joan Jett ist definitiv ein Vorbild für mich. Ich habe sie gerade in dem Film „The Runaways“ gespielt, darum hatte ich die Möglichkeit, sie kennenzulernen. Joan hat den Herren im Rock ’n’ Roll gezeigt, wo der Hammer hängt. Außerdem ist sie immer sie selbst geblieben; dazu gehört Mut, glaube ich.

BamS: Wie ist das überhaupt, seinem Idol zu begegnen? Haut einen eigentlich noch irgendwas um, wenn man selbst ein Star ist?

PATTINSON: In einem Restaurant in L.A. saß ich einmal am Tisch neben David und Victoria Beckham. Also gleich das Doppelpack! Doch, das hat mich sogar ziemlich umgehauen. Das war irgendwie völlig unwirklich.

BamS: Was war das Verrückteste, das ihr je über euch selbst gelesen habt?

LAUTNER: Dass ich tot wäre. Echt! Ich bin schon öfter gestorben. Einmal hieß es, australische Tänzerinnen hätten mich aus Versehen umgebracht.

PATTINSON: Ich bin von irgendeinem Magazin zum bestangezogenen Mann gewählt worden. Und dann schaue ich an mir runter: Trainingsklamotten, uralt, aufgerissene Sportschuhe und dazu schwarze Anzugsocken. Bestangezogener Mann?

BamS: Sie kommen sicher häufiger in Situationen, die Sie nie für möglich gehalten hätten.

PATTINSON: Paparazzi verfolgen mich an den ulkigsten Orten. Das ist mir noch neu, daran muss ich mich noch gewöhnen. Neulich wurde ich fotografiert, wie ich mir bei Marks & Spencer in London Unterhosen kaufte. Ein Freund, der dabei war, hat sich aus Solidarität auch gleich ein Paar mitgenommen.

LAUTNER: Mein bizarrstes Erlebnis war, als mich in Sydney eine Frau um ein Autogramm auf ihren Arm bat. Am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass sie sich meine Unterschrift hat eintätowieren lassen.

BamS: „Twilight“ vertritt ja ganz altmodische Werte, vom langen Werben um die Herzensdame, von ewiger Liebe, und natürlich gibt es keinen Sex vor der Ehe ...

PATTINSON: Manche Leute lernen sich in einer Bar kennen, schlafen am selben Abend miteinander und bleiben den Rest ihres Lebens zusammen. Andere sind ohne Trauschein zusammen, bekommen fünf Kinder und heiraten dann. Es sollten von der Gesellschaft keine Regeln aufgestellt werden, wie man Beziehungen zu führen hat. Das sollte jeder für sich entscheiden.

BamS: Edward scheint etwas Archaisches in Frauen zu wecken: der edle Ritter, der sie auf Händen trägt. Wo ist die Emanzipation hin?

PATTINSON: Das habe ich mich auch schon oft gefragt (lacht).

BamS: Ein Vampir mit Gewissensbissen – was können junge Leute von Edward lernen?

PATTINSON: Er ist verständnisvoll, er verzeiht seiner Freundin, wenn sie mal einen anderen geküsst hat. Guter Typ.

BamS: Und offensichtlich mehrheitsfähig.

PATTINSON: Neulich erzählte Will Smiths Sohn Jaden, der in „Karate Kid“ spielt, dass „Twilight“ sein Lieblingsbuch sei. Ich dachte, ich höre nicht recht. Sollte der sich nicht für Karate interessieren?

BamS: Kann es sein, dass nicht allzu viel von Ihnen in Ihren Rollen steckt?

LAUTNER: Privat benehmen wir uns wie ganz normale Leute.

BamS: Was tut man, um bei all dem Trubel nicht verrückt zu werden?

STEWART: Nicht so viel darüber nachdenken. Es ist zwar schön, aber auch sehr unwirklich. Ich weiß nicht, ob man sich daran gewöhnen und trotzdem normal bleiben kann. Es ist ein heftiger Trip – aber er macht auch Spaß.

via kstewartfans via BILD
byBruni

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