Dienstag, 24. Juli 2012

Rob´s Interview mit Interview.de


via Interview.de
Interview: Mr. Pattinson, Ihre Haare sind ja wieder länger. Zwischenzeitig hatten Sie einen raspelkurzen Bürstenschnitt. Hatten Sie die eigentlich für ihre Rolle in "Cosmopolis“ oder für "Bel Ami“ abgeschnitten?

Robert Pattinson: Weder noch. Das war für einen Film, in dem ich den Soldaten spiele, der Sadam Hussein gefunden hat. Die Dreharbeiten sollten im Frühjahr beginnen, wurden aber auf den Herbst verschoben.

Interview: Ihre Rollen verlassen immer mehr den Fantasy-Bereich und werden realistischer. Sehen Sie das auch so?

Pattinson: Man muss als Schauspieler einfach viel Glück haben um gute Rollen zu bekommen und wenn ich eine Rolle mag, nehme ich sie. Wenn Sie wirklich realistischer werden sollten, ist das entweder Zufall oder es geschieht unterbewusst.

Interview: Vor dem "Kino International" hier in Berlin, in dem "Cosmopolis“ heute Abend Premiere feiern wird, campen bereits seit gestern ihre treuen Fans. Machen Sie sich schon mal Gedanken darüber, ob Sie sie mit Rollen wie dieser verschrecken könnten? Ihre Fans wollen vielleicht lieber Edward Cullen, den Vampir sehen, als Eric Packer, den Börsenmillionär mit der Sinnkrise?

Pattinson: Ich glaube nicht, dass das so ist. Seit ich "Bel-Ami“ gedreht habe, passiert etwas Kurioses: Meine Fans schenken mir ihre Lieblingsbücher. Gestern war ich in Paris und da standen abends bei der Premiere die Menschen Schlange um mir Bücher zu schenken! Das ist doch unglaublich, oder?

Interview: Freuen Sie sich über die Bücher? Und nehmen Sie die wirklich alle mit?

Pattinson: Ja, natürlich, da waren nämlich wirklich ganz herausragende Bücher darunter. Unter anderem eins von Lawrence Ferlinghetti.

Interview: Hoffen Sie, dass ihre Fans etwas lernen, wenn Sie Ihre Literaturverfilmungen schauen?

Pattinson: Wenn meine Filme nur einen unter Hundert inspirieren werden, das entsprechende Buch zu lesen und sich mit einem anderen Thema tiefergehenden zu beschäftigen, wäre das doch wirklich wunderbar. Kino kann mehr nur als pure Unterhaltung sein. Zumindest manchmal.

Interview:
Haben Sie deswegen gesagt, dass sie nicht mehr in Teen-Movies mitspielen möchten? Ich habe das gelesen.

Pattinson: Ja, ich habe das auch gelesen. Da hat mich jemand falsch verstanden, oder wollte mich falsch verstehen. Wer sagt denn, dass "Cosmopolis“ kein Jugendfilm ist? Wenn es in einem Film eine Sex- oder Gewaltszene gibt, dann wird der Film sofort als Erwachsenenfilm eingestuft, egal, worum es dort geht. Solche Kategorien sind völlig absurd. Nein, ich würde sowas wirklich niemals sagen!

Interview: Aber "Cosmopolis“ ist wirklich kein Film für junge Jugendliche, oder?

Pattinson: Naja, ich war schon als Jugendlicher nicht besonders leicht zu schockieren. Und seien wir doch mal ehrlich: Jeder Jugendliche schaut heutzutage Hardcore-Pornos und hat schon viel krassere Sachen gesehen als in unserem Film.

Interview: Ja das stimmt. Das heißt von "Cosmopolis“ haben Eltern nichts zu befürchten. All die „Twilight“-Fans dürfen also bedenkenlos ins Kino geschickt werden!

Pattinson: Es sei denn, die Eltern haben etwas gegen Dialoge. Wenn sie denken: „Oh nein, ich möchte nicht dass mein Kind mit so vielen Worten zu tun bekommt!“, dann sollte man sie wohl vor unserem Film bewahren! (lacht)

Interview: Wenn wir schon beim Thema Altersfreigabe sind: Sie sind in jedem ihrer Filme nackt.

Pattinson: Ja, nicht wahr? Das stimmt tatsächlich.

Interview: Wie fühlen Sie sich, wenn Sie sich am Set ausziehen müssen?

Pattinson: Ich bin Engländer. Ich bin immer unsicherer als alle anderen. Alle sind immer total entspannt am Set, auch bei Nacktszenen. Ich bin immer schrecklich angespannt und ängstlich.

Interview:
Das wird auch nicht besser?

Pattinson: Wenn ich dem Regisseur vertraue oder unbedingt möchte, dass der Film gut wird, ist es mittlerweile einfacher. Wenn das aber nicht der Fall ist, fühle ich mich wie eine Prostituierte. (lacht)

Interview: Sie haben ein aufregendes Jahr hinter sich. Was war ihr großartigstes, was ihr schlimmstes Erlebnis?

Pattinson: Puh ... hm ... es gab vieles von beidem. Ich würde sagen, dass unser Film in Cannes akzeptiert worden ist, war sicherlich einer der besten Momente. Dafür bin ich sehr dankbar. Wissen Sie, ich habe gehofft, dass ich dort vielleicht in zehn Jahren mal einen Film im Wettbewerb haben würde. Und auf einmal passiert genau das und jetzt schon. Absoluter Wahnsinn.

Interview:
Das heißt, Sie hatten keinen Karriereplan, der Sie direkt nach Cannes führen sollte?

Pattinson: Ach, wissen Sie, seit dem ersten "Twilight“-Film fragen mich die Journalisten, ob ich Angst davor hätte, nur noch als ein bestimmter Typ gecastet zu werden. Und dann kommt der erste Film, den ich nach der Twilight-Reihe drehe sofort in den Wettbewerb von Cannes. Das hat mich total überwältigt.

Interview: Und wie fanden Sie selbst sich in ihrer ersten Nicht-Vampir-Rolle?

Pattinson: Ich liebe den Film. Ich finde, dass ist meine beste Arbeit. Ich habe mich bisher immer unwohl gefühlt, wenn ich mich selbst auf der Leinwand gesehen habe. Hier ging es mir genau anders herum.

Interview: Was hat Ihnen denn am besten an Ihrer Rolle gefallen?

Pattinson: Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, aber ich mag, wie sich die Worte anhören, wenn man Sie ausspricht. Die Sprache, die Sätze, wie sie angeordnet sind – das ist alles wunderschön.

Interview: Welchen Satz mochten Sie am liebsten?

Pattinson: "That’s my peanuts you smell", finde ich großartig. '"I believe my sexual organ is retreating into my body right now." ist auch sehr toll und absurd.

Interview: Jetzt haben wir über den besten Moment gesprochen. Aber was war denn nun der schlimmste?

Pattinson: Mein Hund ist krank geworden. Das war sehr schlimm (lacht). Also wirklich schlimm! Aber ihm geht es wieder besser.

"Cosmopolis" läuft bereits seit Donnerstag, den 4. Juli in den Kinos. Mehr Informationen finden sie hier.


von Nina Scholz

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