Wir waren einmal zusammen essen, und er hat's einfach drauf. Im Film hat er dieses überwältigende Selbstvertrauen. Für meine Rolle Tyler ist das sehr gut. Denn dadurch wird er für ihn zu einer Art riesengrossen Zielscheibe, die es zu treffen gilt. In dieser Hinsicht ist der Cast wirklich perfekt.
Ihre Filmfigur Tyler ist wie ein Schokoladendessert: Aussen hart (Video) und im Inneren weich (Video) und emotional.
Ein Schokoladendessert? (Lacht) Ja natürlich, diesen Vergleich mache ich auch immer!
Was man von ihm erwartet, ist einfach so viel anders, als das, was man dann tatsächlich bekommt...
Das ist ja das Interessante an dieser Figur: Tyler denkt, er sei so anders als die anderen, und er sei in grossen Schwierigkeiten. Er glaubt, dass keiner weiss, wie er eigentlich ist. Dabei ist er doch wie ein offenes Buch für alle! Jeder sieht ihm sofort an, wenn ihn etwas ärgert. Und jeder um ihn herum kann auch sagen, was es denn ist, was ihn ärgert; nur er selber nicht. Das macht ihn wahnsinnig. Das fand ich an dieser Rolle so interessant.
Wie kommen Sie eigentlich vom Vampir Edward in «Twilight» zum rebellischen Tyler in «Remember Me»?
Seit ich das Drehbuch gelesen habe, denke ich mir, es gibt so wenige differenzierte Rollen für junge Leute. Entweder man spielt einen komplett wahnsinnigen und schrägen Typen oder dann eine absolut unschuldige, jungfräuliche Person. Es scheint fast so, als ob jeder einzelne junge Charakter irgendeinem Stereotyp angehören müsste. Scheinbar wissen die Leute nicht, wie sie sonst in einen Film passen könnten. Diese Rolle schien die einzige seit langer Zeit zu sein, die nicht in eine bestimmte Kategorie passt. Es war grossartig, das spielen zu dürfen.
Sie starteten Ihre Karriere sehr jung als Cedric in «Harry Potter». War das eine gute Schule für einen Hollywood-Start?
Nein, überhaupt nicht! Ich habe noch immer keine Ahnung, wie die Schauspielerei funktioniert. Das ist wirklich so! Wenn ich einen Thriller oder etwas in der Art machen müsste und mein Gesicht zum Beispiel verängstigt aussehen müsste, dann hätte ich überhaupt keine Ahnung, wie ich das tun sollte. Alles was ich tun kann ist, das Drehbuch wirklich zu verstehen und daran zu glauben, was da steht. Und ich muss mich damit identifizieren können. Das ist alles, was ich in einer Performance abliefern kann. Es gibt Schauspieler, die das einfach an- und ausschalten können, das geht bei mir nicht. In jedem Job, den ich annehme, bin ich in diesem Moment einfach genau diese Person.
Woher kommt eigentlich die Faszination an Filmen wie «Twilight»?
Das habe ich noch nie verstanden; überhaupt nicht. Die Leute lieben einfach diese Storys. Leute lieben es, Phänomene zu kreieren. Es geht auch um das Übernatürliche. Und die Leute mögen einfach diese Geschichten, das ist alles! Mir ist aufgefallen, dass viele auch an die Fan-Events gehen, weil sie es lieben, zu schreien! Es scheint, als ob sie eine Entschuldigung suchen würden, um herumzusitzen und zu schreien. Das ist in Ordnung. Ich persönlich würde gerne irgendwo hingehen, um zu schreien.
Bei der Verleihung der BAFTA-Awards ist mir aufgefallen, dass die Fans für Sie viel mehr geschrien haben als für Prinz William…
…wenn man das aus der Distanz betrachtet, sieht man nur viele Leute. Aber man kann immer zu ihnen hingehen, ohne dass sie einem dann direkt ins Gesicht schreien würden. Das sind alles normale Leute. Wenn man sie nur als Individuen betrachtet, haben sie nichts Erschreckendes oder Merkwürdiges mehr an sich.
Quelle
bysina
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